Märzkämpfe 1921 und Geburtsstunde der Roten Hilfe

Ein junger Arbeiter mit Gewehr im Gespräch mit Max Hoelz

Den wachsenden Einfluss der KPD auf die Werktätigen wollte die Monopolbourgeoisie im März 1921 durch eine Provokation aufhalten. Schwerbewaffnete Hundertschaften der Polizei rückten auf Befehl des rechtssozialdemokratischen Oberpräsidenten der Provinz Sachsen Otto Hörsing in Mitteldeutschland ein, wo die KPD die stärksten Positionen besaß (29,8% in Halle). Die Arbeiter des Mansfelder Gebietes und des Leunawerkes antworteten vom 21.3. bis 1.4.1921 mit Generalstreik und bewaffneten Abwehraktionen. Da die Voraussetzungen für eine allgemeine bewaffnete Erhebung fehlten, konnte sich das Proletariat gegen die militärische Übermacht seiner Feinde aber nicht behaupten. Zahlreiche Arbeiter fielen dem weißen Terror zum Opfer. In ganz Deutschland zeigten sich Arbeiter solidarisch durch verschiedene Aktionen. So auch in Hamburg bei Blohm und Voss und Vulkan, wo es zu Protestaktionen der VKPD HH kommt. Polizeieinheiten schießen hierbei am Elbtunnel und bei einer Solidaritätsveranstaltung auf dem Heiligengeistfeld in die Menschenmenge und 22 Demonstrierende werden getötet! Am 29.03.1921 werden dann die Leunawerke von der Polizei gestürmt, es kommt zu 150 Toten und 6000 Verhaftungen. Der SPD-Reichspräsident führt Sondergerichte gegen die kämpfenden Arbeiter ein und wahrt nach seinen Worten somit ,,Recht und Ordnung“. Tausende brauchen rechtliche und finanzielle Unterstützung. So entsteht die rote Hilfe, welche seitdem von Repression betroffenen Linken mit Unterstützung und Solidarität zur Seite steht. Diese würde in den kommenden Jahren noch viel zu tun haben. So auch nach dem Hamburger Aufstand 1923.


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